Maik Klingenberg
Achtung, eine wichtige Durchsage: Wir bitten die Bevölkerung um Mithilfe.
Wer kennt den vierzehnjährigen Maik Klingenberg?
Der junge Marzahner
besucht die 8c des Hagecius-Gymnasiums
er ist Außenseiter
gut im Hochsprung, talentierter Zeichner und Bumerangwerfer
lebt in einer Villa mit Pool
seine Mutter ist Alkoholikerin
sein Vater bankrotter Immobilienspekulant
Mehr über Maik Klingenberg von unserer Profilerin Dr. Wimbold:
Ein besonderes Kennzeichen Maik Klingenbergs ist, dass sich der junge Mann leicht von Mädchen beeindrucken lässt. War er zunächst unsterblich in Tatjana Cosic verliebt, interessierte er sich plötzlich für die gesuchte Isa Schmidt. Auch einer Krankenschwester und einer Assistentin seines Vaters gelang es ohne Mühe, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Typisch Pubertät, würde ich sagen.
Auffällig ist auch die Entwicklung des Jungen. Bevor er sich mit Andrej T. anfreundete, hielt er sich für einen Langweiler und war fast froh, als man ihn Psycho nannte. Der Beitritt zur Lada-Klau-Bande hat die Persönlichkeit des Gesuchten auf jeden Fall verändert. Heute würde man ihn aber als durchaus selbstbewusst beschreiben.
Andrej Tschichatschow
Achtung, eine wichtige Durchsage: Gesucht wird Andrej Tschichatschow, genannt Tschick. Wer kann sachdienliche Hinweise über den vierzehnjährigen Lada-Klauer machen?
Bekannt ist:
Er stammt aus Rostow/Russland.
Er lebt seit vier Jahren mit seinem Bruder in Deutschland, Berlin-Marzahn.
Er hat es von der Förderschule aufs Gymnasium geschafft.
Er besucht mit Maik die Klasse 8c.
Er wurde wiederholt alkoholisiert im Unterricht angetroffen.
Er trägt Kleidung vom Discounter und eine Plastiktüte als Schultasche.
Mehr zu Andrej T. von unserer Profilerin Dr. Wimbold:
Der junge Russe ist genau wie sein Freund Maik ein Außenseiter, aber auf seine Art. Auffällig ist, dass er als deutschstämmiger Aussiedler nirgendwo dazuzugehören scheint. Das sorgt offenbar für Verwirrung: Manchmal bezeichnet er sich als jüdischer Zigeuner, mal als Teil der Russenmafia, dann behauptet er von sich, wie ein vornehmer Herr, er sei Automobilist.
Und Tschick hat ein Geheimnis, das er bisher nur Maik anvertraut hat. Er ist homosexuell. Aber weder Tschick noch Maik machen ein großes Ding draus.
Isa Schmidt
Achtung, wir bitten um Ihre Mithilfe: Gesucht wird die junge Isa Schmidt. Wer kann Angaben zum Aufenthaltsort der Ausreißerin machen?
Sie ist zwischen 14 und 16 Jahre alt.
Sie hielt sich lange Zeit auf einer Müllkippe auf.
Sie lebte dort barfuß, dreckig und verwahrlost.
Sie neigt zur Aufdringlichkeit.
Sie trägt eine Holzkiste mit sich herum.
Sie kann schön singen.
Sie interessiert sich für Mathe und Physik.
Auffällig an der gesuchten Isa Schmidt ist der Mangel an Manieren. Als sie Maik und Tschick kennenlernt, begegnet sie besonders Tschick mit wüsten Schimpfworten. Sie ist aufbrausend und lässt sich nichts gefallen.
Aber sie hat auch eine sanftere und hilfsbereite Seite. Markant: Im Gegensatz zu Maik ist Isa Schmidt – na sagen wir – unverklemmt. Sie lässt sich von ihm ohne T-Shirt am Leib die Haare schneiden und fordert ihn unverblümt zu Intimitäten auf.
Personenübersicht
Maik Klingenberg, 14, früher kurz mal „Psycho“ genannt. Geht in die 8c des Hagecius-Gymnasiums und wohnt mit seinen Eltern in einem Haus mit Pool in Berlin-Marzahn. Zu seiner Mutter hat er ein gutes Verhältnis, zu seinem Vater so gut wie keines. Befürchtet, der größte Langweiler und Feigling zu sein, hat keine Freunde, ist aber so gut wie unschlagbar im Hochsprung („Air Klingenberg!“) und im Zeichnen fast genauso gut. Maiks großer Schwarm ist Tatjana Cosic – bis er Isa kennenlernt. Er schnitzt gerne Bumerangs, sein Lieblingsbuch ist „Graf Luckner“. Tschick kann er erst nicht leiden, der gemeinsame Roadtrip in den Sommerferien verändert jedoch alles.
Andrej Tschichatschow, ungefähr 14, genannt „Tschick“, erscheint mitten im Schuljahr in der 8c des Hagecius-Gymnasiums. Davor besuchte er erst die Förderschule, danach die Haupt- und Realschule. Er hat eine deutschstämmige Familie, seine Muttersprache ist jedoch russisch. Deutsch hat er erst gelernt, als er mit seinem Bruder vor vier Jahren nach Deutschland kam. Er ist mittelgroß, mit kantigem Schädel, extrem hohen Wangenknochen und Mongolen-Schlitzaugen. Tschick hat relativ dünne Beine, aber kräftige Unterarme mit einer großen Narbe auf einem. Trägt schlampige Hemden, 10-€-Jeans von KiK, eine Plastiktüte als Schultasche und wirkt schmuddelig. Erster Eindruck: Assi, verstärkt von der Alkoholfahne, mit der er meist in der Schule aufschlägt. Ist extrem einsilbig, auf dem Roadtrip mit Maik entpuppt er sich aber als witzig und gesprächig.
Tschick ist schwul, hat das außer Maik aber noch nie jemandem erzählt.
Isa Schmidt, ungefähr 14. Treibt sich alleine auf den Müllbergen herum, ist völlig verdreckt und stinkt entsetzlich, hat schmale Augen, wulstige Lippen, eine platte Nase und eine tolle Figur. Außer einer kleinen Holzkiste trägt sie nichts bei sich. Sie ist super neugierig, kann wahnsinnig schön singen, dreckig fluchen und quasselt pausenlos, verrät aber nichts über sich selbst – außer, dass sie eine Halbschwester in Prag hat. Und was sie da redet, ist gar nicht immer uninteressant, findet Maik. Sie ist „nicht doof auf ihre Weise“ und kann außerdem mit dem Schlauch Benzin aus einem Auto ansaugen. Später will sie mal beim Fernsehen arbeiten und eine Quizsendung moderieren. Wochen nach dem Roadtrip mit den Jungs schreibt sie Maik einen Brief und möchte ihn unter der Weltzeituhr in Berlin treffen.